Klimafitness für den Garten: Starkregen

Dies ist der erste Teil einer Reihe zum Thema ‚Fit für Zukunft- Klimafitness‘. In Bezug auf den Klimaschutz leisten Biokleingärtner bereits einen relevanten Beitrag (siehe z. B. Ein Stückchen Paradies für alle). Hier geht es nun um den Bereich ‚Klimafitness‘ bzw. Klimaanpassung im Garten und speziell um das Thema ‚Starkregen‘.

Starkregen wird in Zukunft wahrscheinlich weiter zunehmen. Die  Jahresniederschläge haben bereits vor allem im Winter und Frühjahr zugenommen. Wobei sich vor allem Starkniederschläge erhöht haben. Dazu liegen allerdings kaum verlässliche Daten vor, da Starkregen meist sehr lokal und damit schwer messbar ist (mehr Infos dazu gibt es hier). Wir hatten bereits in den letzten Jahren in Bezug auf Starkregen einige Probleme in unserem Garten, welche dieses Jahr sogar noch schwerwiegender geworden sind.

Schutz der Mulchschicht

An allen Stellen mit Hanglage ist die Mulchschicht des Bodens gefährdet. Da ein gesunder Boden das ‚Herz des Biogartens‘ ist, gleicht das Abtragen der Mulchschicht aus dem Garten einem ‚Ausbluten‘.

Wenn möglich sollten Hanglagen für die Klimafitness direkt beim Anlegen des Gartens vermieden werden. Bei unserem Garten ist dies glücklicherweise teilweise der Fall. In dem Bereich der Beerenobststräucher haben wir allerdings  die bittere Erfahrung machen müssen, dass unsere liebevoll aufgebrachte Kompost- und Mulchschicht von Starkregen immer wieder den Hang hinunter, Richtung Bahngleise, geschwemmt wurde. Da in unserem Garten keine größeren baulichen Veränderungen mehr möglich sind (es ist ja schon alles bepflanzt), haben wir uns dazu entschieden, die Steinplatten des Weges für eine behelfsmäßige Mauer zu verwenden. Unsere Konstruktion hat jetzt schon ca. drei Starkregen und zwei Stürme überlebt und die Mulchschicht bleibt auch an der richtigen Stelle.

Steinplatten bilden eine Mauer hinter Beerenobststräuchern
Die Steinplatten für den Weg wurden zu einer Schutzmauer für die Mulchschicht umfunktioniert.

Größere Regenrinnen

Bei Starkregen scheint das Wasser aus der Regenrinne an die Wand unserer Laube zu spritzen und diese zu durchnässen. Dadurch werden wir langfristig Probleme mit Schimmel in der Laube bekommen. Sobald es etwas wärmer ist, planen wir daher alle Regenrinnen und Regenrohre durch größere zu ersetzen.

Laube mit Regenrinne und Regenrohren.
Die Regenrinne und die Regenrohre an unserer Laube sind viel zu klein dimensioniert.

Staunässe

Wenn das Regenwasser nicht zügig abfließen kann, führt dies zu Staunässe im Garten. Ein sehr lehmhaltiger Boden oder eine Lage des Gartens in Gegenden mit hohem Grundwasserspiegel können dies begünstigen. Schon nach wenigen Tagen mit Staunässe leiden die Wurzeln vieler Pflanzen und sterben im schlimmsten Fall ab. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten: Die Anpflanzung kann von Anfang an auf Stäunässe ausgerichtet werden und Pflanzen mit hohem Wasserbedarf und hoher Toleranz ausgewählt werden (Feuchtwiese – ökologisch besonders wertvoll). Man kann den Boden auch anhand von Gräben oder Drainagen entwässern. Bei kleineren Bereichen, z. B. einer Neupflanzung, arbeite ich immer Sand in den Boden ein, um die Entwässerung zu begünstigen.

Checkliste für den eigenen Garten

Zum Abschluss hier noch eine Checkliste, anhand derer ihr euren eigenen Garten auf die Klimafitness im Bereich ‚Starkregen‘ überprüfen könnt und euch dementsprechend dann Maßnahmen überlegen könnt:

  • Habe ich Bereiche mit Hanglage in meinem Garten? Konnte ich hier schon eine stärkere Verringerung der Mulchschicht beobachten?
  • Sind meine Regenrinnen und Regenabflussrohre auch für Starkregen ausreichend dimensioniert?
  • Habe ich Bereiche in meinem Garten, die zunehmend vernässen und in denen das Wasser nur schlecht abfließt?

Videos zum Beitrag:

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Ein von Haiko Falk (@haiko.f) gepostetes Video am