Ein Frühlingstag im Garten – erste Aussaaten, Hummeln und Wildbienen

Wenn die erste warme Phase des Jahres beginnt, geht es in den Garten, um die frühen Aussaaten des Jahres zu erledigen. Ideal ist es, wenn die Temperatur dafür an mehreren Tagen nachts über null und tagsüber über zehn Grad beträgt. Zusätzlich ist ein besonders warmer Tag mit hoher Luftfeuchtigkeit für das Säen ideal.

Beet im April 2018
Beet im April 2018

Für die ersten Aussaaten habe ich mir alle Samen herausgesucht, die Temperaturen unter zehn Grad vertragen: Früher Kopfsalat (Maikönig), Möhren, Radieschen, Zwiebeln sowie Stielmus habe ich ins Frühbeet gesät. Kohlrabi, Radieschen (Eiszapfen), Rote Rüben, Rauke und Zuckererbsen durften direkt ins vorbereitete Beet und wurden dann mit Gärtnervlies zugedeckt. Den Beetplan habe ich dabei spontan entwickelt und kleine Quadrate mit Erdhaken markiert. Mit der Zeit entwickelt sich so eine bunte Mischkultur (siehe Artikel dazu).

Gartenhummeln im Spätsommer

Als ich das Beet heute mit dem Rechen für die Aussaat vorbereitete, hörte ich plötzlich ein empörtes Brummen: Oje, eine große Hummelkönigin (Gartenhummel) hatte sich wohl mitten auf dem Beet ausgeruht. Vorsichtig setzte ich sie zur Seite und konnte in den folgenden Stunden beobachten, wie sie immer aktiver wurde und, durch die Sonne aufgewärmt, schließlich davonbrummte. Ich wünschte ihr viel Glück bei der Suche nach einem Zuhause für sich und ihren Staat. Ein wenig Zuckerwasser für schwache Hummeln, vielleicht sogar eine Hummelburg – ich nahm mir vor, die Hummeln in meinem Garten mehr zu unterstützen. In Nordrhein-Westfahlen sind einige Hummelarten bereits ausgestorben. Typische Überwinterungsplätze für Jungköniginnen sind alte Komposthaufen und Maulwurfshügel – diese also besser nicht vor dem Frühjahr entfernen. Weiterhin kann man Hummeln mit nektarreichen Blütenpflanzen, die vor allem im Spätsommer und Herbst blühen, unterstützen. Für die Hummeln ist es dabei besser, wenn man sich auf wenige Pflanzenarten beschränkt, da Hummeln die Nektarentnahme für jede Pflanzenart innerhalb von einem Jahr mühsam erlernen müssen.

Wildbiene
Eine Wildbiene an unserem ‚Deko-Hotel‘

Auch Wildbienen (Gehörnte Mauerbiene) surrten an diesem sonnigen und warmen Frühlingstag fleißig durch den Garten. Dabei zeigten sie besonders viel Interesse an einem Deko-Wildbienenhotel. Vielleicht ist das einfach ein guter warmer Platz, dachte ich mir, und hängte ein professionelles Wildbienenhotel direkt darunter. Aber nein, die kleinen Tierchen fanden die Deko weiterhin spannender! Dass wir Menschen aber auch immer besser wissen, was für die Tiere gut ist ;-)

Auf dem Rückweg von diesem wunderschönen Frühlingsmorgen im Garten rettete ich noch eine Hummel-Jungkönigin vom Gehweg. So ein durch und durch schöner Morgen im Garten bringt einfach gute Laune mit sich.