Schmetterlingsflieder: Ein Garten für Schmetterlinge

Damit unser Garten für Schmetterlinge ein Zuhause bietet haben wir dieses Jahr einen Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) gepflanzt. Ein Schmetterlingsflieder auf dem man in Ruhe die schönsten Schmetterlinge beobachten kann, am besten in der Nähe von einer Sitzgelegenheit, wünsche ich mir schon seit meiner Kindheit.

Für welchen Flieder soll man sich entscheiden?

Als ich mich für den Kauf informiert habe, habe ich erfahren, dass längst nicht alle Schmetterlingsflieder auch für Schmetterlinge attraktiv sind. Einige Sorten wurden derart auf eine bestimmte Farbe hin gezüchtet, dass der Duft, der die Schmetterlinge sonst von weit her anzieht, fast vollständig verloren gegangen ist. Diese Information hat mich wohl vor einer herben Enttäuschung bewahrt.

Unser neuer Schmetterlingsflieder bekommt schon seine ersten Blätter
Unser neuer Schmetterlingsflieder bekommt schon seine ersten Blätter

Da man Schmetterlingssträucher auf fast jeder Brache sieht, drängt sich der Verdacht auf, dass diese extrem anspruchslos seien. Dazu muss gesagt werden, dass dies nicht unbedingt auch auf die Sorten im Handel zutrifft. Diese benötigen u.U. einen nährstoffhaltigen Boden und mehr Wasser. Will man also eine wirklich anspruchslose Sorte haben, geht man am besten zu einer Brache mit Schmetterlingsfliedern und schneidet einen verholzten Ast ab. Dieser kann dann in Stücke von ca. 10 cm geschnitten werden und entweder in ein Wasserglas bis zur Wurzelung gestellt werden, oder direkt in die Erde gesteckt werden.

Standort und Pflege

Egal ob gekauft, oder selbst gezogen, die große Herausforderung bleibt der erste Winter. Im ersten Winter sollte man den Strauch etwas abdecken, bzw. die Stecklinge frostfrei überwintern lassen. Zuchtformen sind dabei mehr oder weniger frostempfindlich. Im Frühjahr werden die verfrorenen Äste dann heruntergeschnitten. Schmetterlingsflieder vertragen einen starken Rückschnitt und werden dadurch nur blühfreudiger.

Generell braucht der Schmetterlingsflieder einen vollsonnigen Standort. Außerdem mag er keine Staunässe, so dass man in den Boden ggf. Sand einarbeitet. Wir haben unsere sehr lehmhaltige Gartenerde außerdem mit Kokosfasern und Kompost aufgelockert.

Herausforderungen

Kaum zu glauben: Nach dem Fotoshooting ist dieser Distelfalter letzten Herbst seiner Wege geflogen
Kaum zu glauben: Nach dem Fotoshooting ist dieser Distelfalter letzten Herbst seiner Wege geflogen

Als Kind habe ich mich gefragt, warum nicht jeder einen Schmetterlingsflieder im Garten hat, da die doch sooo toll sind. Mittlerweile ist mir klar geworden, dass nicht jeder Insekten in seinem Garten haben will (aber das gilt natürlich nicht für Biogärtner!). Außerdem samt der Schmetterlingsflieder stark aus, wenn man die Blüten nicht rechtzeitig abschneidet und sollte im Frühjahr zurückgeschnitten werden – er macht also mehr Arbeit als so manch anderer Strauch. Außerdem sieht der Schmetterlingsflieder, wenn er nicht blüht, relativ unspektakulär und zeitweise auch kahl aus. Zusätzlich sind alle seine Teile auch ein wenig giftig.

In der Natur wird der Schmetterlingsflieder durchaus als invasive Art gewertet. Ursprünglich stammt er aus China und Tibet und verdrängt die ursprünglich heimischen Arten. Da er aber als reiche Nektarquelle im Spätsommer auch viele Vorteile für Ökosysteme hat, wird er – anders als z.B. der Riesenbärenklau- i.d.R. nicht bekämpft.

Paradies für Schmetterlinge

Zusätzlich wollen wir Schmetterlinge mit einjährigen Sommerblumen in den Garten und auf unsern Balkon locken. Dazu haben wir ein kostenloses Paket mit Blumensamen vom BUND angefordert. Hoffentlich können wir dann im Sommer viele Fotos von „unseren“ Schmetterlingen hier im Blog zeigen!