Life Hacks im Biokleingarten – Teil 1

Als ich mit dem Gärtnern anfing, wollte ich alles von Anfang an richtig machen. Dazu habe ich viel gelesen und noch viel mehr ausprobiert. Mittlerweile habe ich einen ganz guten Überblick, wann sich die Mühen lohnen und wann nicht.

Kompost und Pflege des Bodens

Ein gesunder Boden ist das Herzstück des Biogartens. Früher habe ich endlos viel Zeit mit aufwendigen Tätigkeiten, wie, den Kompost umsetzen und sieben oder den Boden bearbeiten verbracht (hier ein älterer Beitrag zum Thema).

Ein Beet im Winter mit Laub und Kompost
Das Beet im Winter mit Flächenkompostierung

Life Hack: Mittlerweile beschränke ich mich auf eine Flächenkompostierung im Herbst und denke nicht mehr sonderlich viel über die perfekte Schichtung im Kompostbehälter nach. Nach der Ernte im Spätherbst bzw. zum Winteranfang lockere ich den Boden tiefgründig mit dem Spaten. Anschließend bringe ich meinen gesamten Kompost aus dem Schnellkomposter (auch die Anteile die kaum verrottet sind) zusammen mit Laub und Magnesiumkalk aus und vermische alles mit der obersten Bodenschicht. Alle zwei bis drei Wochen harke ich das Beet und gebe zusätzlich einmal im Monat etwas Schnellkomposter dazu. Im Frühjahr habe ich dann eine wunderschöne, dunkle und lebendige Erde für meine Pflanzen.

Mischkultur und Ernte

Früher habe ich mich mit einer Unzahl Samentütchen beschäftigt und stundenlang über den perfekten Plänen für die Mischkultur gebrütet. Es ist dann aber nie nach Plan gelaufen, weil einige Pflänzchen meinen Garten nicht mochten, von Vögeln gefressen wurden oder das Wetter nicht vertragen haben.

Life Hack: Mittlerweile beschränke ich mich auf unkomplizierte und bewährte Sorten sowie maximal drei Sorten zum Ausprobiern. Eine Geling-Garantie bieten in meinem Garten z. B. Buschbohnen, Stangenbohnen, Erbsen, Kartoffeln, Zuckermais, Zucchini, (Hokkaido-)Kürbis, Rote Beete, Mangold, Radieschen, Möhren, Pastinaken, Freilandgurken, Zwiebeln, Grünkohl, Topinambur, Kopfsalat und Pflücksalat.

Möhren auf einem blauen Tisch
Möhrenernte

Für die Mischkultur teile ich mein 16 m²-Beet mit Markern (Stöcke oder Metallhaken) in kleine Abschnitte ein, je nach Bedarf ca. 40×40 cm². Diese beflanze ich mit jeweils mit einer Pflanzensorte – wie es gerade passt. Natürlich notiere ich mir, wo ich gesät habe. Dabei habe ich grob im Hinterkopf, dass ich nicht wieder die gleiche Pflanzensorte bzw. -familie an die gleiche Stelle setze. Außerdem habe ich eine Tabelle mit guten und schlechten Nachbarpflanzen zur Hand. Die Starkzehrer, z. B. Zucchini, Kürbis und Kartoffeln, bekommen zusätzlich organischen Dünger.

Eine Freilandgurke hängt in einem Beet.
Eine Freilandgurke in Mischkultur

Diese Methode hat den deutlichen Vorteil, dass ich flexibel und schnell auf das eingehen kann, was in dem Jahr passiert und laufend nachbessern kann. Dann gibt es z. B. in einem Jahr mehr Bohnen, in einem anderen Jahr mehr Zucchini – aber immer viel Ernte!

 

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