Frühlingstee „Grashopser“

Wenn im Frühling die ersten Blätter wachsen, kann man sich einen wunderbaren Tee zusammensuchen. Unser Frühlingstee „Grashopser“ stimmt beim Sammeln und genießen so richtig auf den Frühling ein.

Walderdbeerblätter
Walderdbeerblätter

Unsere kleine Tochter (4,5 Jahre) hat von mir nacheinander drei Sammelaufträge bekommen und war begeistert: Zuerst sollte sie Walderdbeerblätter ernten, dann Löwenzahnblätter und zuletzt ein paar Gänseblümchen. Das ergab ein fröhliches Suchen, ähnlich wie an Ostern, und sie war eine zeitlang beschäftigt (siehe Kinder-Artikel).

Himbeerblätter
Himbeerblätter

Währenddessen habe ich junge Himbeer- und Brombeerblätter zusammengetragen. Ein guter Nebeneffekt von diesem Tee ist, dass zumindest die Walderdbeeren, Brombeeren und der Löwenzahn auf eine genussvolle Art vom Wuchern abgehalten werden. Außerdem habe ich nachgesehen, welches junge Gartenkräutlein schon ein Blättchen entbehren kann. So kamen dann noch ein paar Blätter Frauenmantel, Herzgespann und Zitronenmelisse hinzu.

Idealerweise legt man die Blättchen nach dem Sammeln an einem geschützten Ort im Garten auf einen Teller oder etwas Papier. Kleine Lebewesen können sich dann in Sicherheit bringen. Da frische Teekräuter anwelken sollen, kann man sie anschließend für den Transport einfach in ein Tuch einschlagen.

Zu Hause wasche ich meine Teekräuter nur dann, wenn sie offensichtlich verschmutzt sind. Frisch gepflanzte Kräuter, bei denen man sich nie sicher sein kann wie sie behandelt wurden, bekommen bei mir generell eine Schonfrist vor der Ernte von mehreren Monaten.

Ein Teil unserer Tee-Ernte
Ein Teil unserer Tee-Ernte

Über Nacht habe ich die Kräuter auf einem Tuch ausgebreitet liegen lassen, damit sie anwelken. Heute Morgen wurde der Tee für das Frühstück überbrüht: Ein Geschmack nach frischen Wiesen, Frühling und purer Naturkraft – unsere kleine Tochter schlug vor, den Tee „Grashopser“ zu nennen.

Rezept „Grashopser“-Tee:

  • Blätter von Walderdbeeren, Himbeeren und Brombeeren
  • Löwenzahnblätter, Gänseblümchen
  • optional: Zitronenmelisse, Frauenmantel, Herzgespann

Eine Hand voll von dem frischen Grün über Nacht anwelken lassen, zerschneiden oder zerreißen, etwas zerdrücken und mit 500 ml kochendem Wasser überbrühen – frei schwimmend – 10 bis 15 Minuten ziehen lassen, anschließend durch ein Sieb abgießen, genießen

Wirkungsweise

  • Walderdbeerblätter: Erdbeerblätter-Tee gilt als nervenberuhigend, blutreinigend und blutvermehrend. Sebastian Kneipp beschrieb den Tee aus Erdbeerblättern als gesundheitsförderndes Getränk für schwächliche Kinder.
  • Brombeerblätter: Brombeerblätter werden gerne als Grundlage für einen Haustee verwendet. Wegen seines hohen Gerbstoffgehaltes wird Brombeerblättertee gegen leichte Durchfallerkrankungen und entzündete Schleimhäute angewendet.
  • Himbeerblätter: Himbeerblätter-Tee wird als Gerbstoffdroge wie Brombeerblätter-Tee angewendet.
  • Gänseblümchen: Gänseblümchen waren im Mittelalter als Hausmittel hoch geschätzt. Da es noch nicht so viele kurz gemähte Wiesen gab, waren sie dabei wesentlich seltener als heute. Die beste Sammelzeit für Gänseblümchen ist um den Johannistag (24. Juni) herum. Gänseblümchen sollen auf den Gesamtstoffwechsel anregend wirken – passend für den Frühling!
  • Löwenzahnblätter: Der Löwenzahn ist eine der mächtigsten heimischen Heilpflanzen, deshalb erspare ich mir hier alle Wirkungen aufzulisten ;-) Generell schreibt man dem Löwenzahn eine stärkende Wirkung zu. Er ist das ideale Wildkraut für eine Frühjahrskur.

Buchempfehlungen

Meine Kräuterbücher
Meine Kräuterbücher

Da ich mich wahnsinnig gerne mit Heilkräutern, ihren Wirkungsweisen, der Tradition und der ganzen Geschichte drumherum beschäftige, habe ich mir zwei tolle Wälzer zum Thema zugelegt. Beide kann ich wärmstens empfehlen.

 

 

 

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