Das Beet im Herbst

Wenn die letzte Ernte eingeholt ist und der erste Frost ansteht, wird es Zeit, das Beet in den Winterschlaf zu schicken. Wir haben schon letztes Jahr davon berichtet, dieses Jahr machen wir es allerdings ein bisschen anders. Vieles hat sich aber bewährt ;-)
Im Großen und Ganzen gibt es zwei Möglichkeiten: Gründüngung oder Lockern und Abdecken. Abschließend gibt es noch ein paar Gedanken zum Laub.

Gründüngung

Nach dem Ernten der Kartoffeln haben wir auf dem Beet Gründüngung gesät. Diese lassen wir jetzt stehen. Der Winter wird die Pflanzen wahrscheinlich absterben lassen, so dass wir sie im Frühjahr gut unterharken können. Die Gründüngung lockert mit ihren Wurzeln den Boden und lagert, wenn z.B. Lupinen gepflanzt wurden, Stickstoff im Boden ein.

Gründüngung auf dem Kartoffelbeet. Fast ein Hauch Frühling im Herbst
Gründüngung auf dem Kartoffelbeet – fast ein Hauch Frühling im Herbst

Lockern und Abdecken

Lockern und Abdecken haben wir in zwei Schritten gemacht.

Kompost einarbeiten

Ein paar Wochen zuvor haben wir halb verrotteten Kompost auf das Beet gebracht und etwas eingearbeitet. Vom Umgraben nehmen wir Abstand. Beim Umgraben wird Erde von unten nach oben gebracht. Die Mikroorganismen im Boden sind aber sehr spezialisiert und müssen sich nach dem Umgraben erst wieder erholen. Man fügt also dem Boden mehr Schaden zu als ihm zu nutzen. Sowohl beim Einarbeiten des Komposts, der Sauerstoff zum weiteren Verrotten braucht, als auch später wird der Boden im Beet nur gelockert. Vor allem der Sauzahn eignet sich dazu hervorragend.
Den Kompost haben wir aus unserem Komposter genommen. Wie gesagt, ist er noch nicht ganz umgesetzt, da viele Pflanzenteile  noch erhalten sind und nun auf dem Beet zu wertvoller Erde werden.

Lockern

Nun, ein paar Wochen nach dem Einarbeiten des Komposts, wird der Boden nochmal gründlich mit dem Sauzahn gelockert. Nichts ist schlechter für unser Gemüsebeet als ein fester Boden. Außerdem kommt so Luft und Sauerstoff in den Boden. Pflanzenreste faulen also nicht in einer sauerstoffarmen Umgebung sondern werden zersetzt.

frisch gelockerter Boden
Frisch gelockerter Boden

Abdecken

Anschließend haben wir das Beet mit einer Schicht aus Laub abgedeckt. Die Laubschicht sollte dabei nicht dicker als fünf Zentimeter sein, damit sich keine faulenden Stellen bilden können. Anders als letztes Jahr, haben wir dieses Jahr nur Laub genommen. Die kleinen Äste, z.B. von den Kiefern letztes Jahr, haben sich bis zum Frühjahr überhaupt nicht zersetzt und mussten mühsam wieder aus dem Beet entfernt werden.

Die Pflanzen werden nicht abgedeckt, nur die lockere Erde
Die Pflanzen werden nicht abgedeckt, sondern nur die lockere Erde

Zu beachten ist, dass viel Laub den Boden saurer macht, was im Frühjahr ggf. mit Gartenkalk ausgeglichen werden muss. Die Vorteile des Laubs überwiegen jedoch, bietet es doch vielen Lebewesen Schutz und verhindert, dass frostempfindliche Pflanzen absterben – ganz natürlich!

Mehr zum Laub

Am besten funktioniert es, wenn man schnell verrottendes und langsam verrottendes Laub kombiniert:
Leicht verrottbare Laubsorten: Ahorn, Birke, Buche, Erle, Esche, Flieder, Haselnuss, Linde, Obstbäume,
Schwer verrottbare Laubsorten: Eiche, Kastanie, Pappel, Platane, Walnuss.
Das absolute Optimum für das Beet ist gehäckseltes Laub. Am einfachsten lässt es sich mit einem Rasenmäher häckseln. So verrottet es leichter. Nach unserer Erfahrung ist das aber nicht unbedingt nötig.

Buchempfehlungen für einen artenreichen und gesunden Biogarten:

Unser Lieblingsbuch: „Der Biogarten: Das Original“

Sehr schön sind auch:
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Oder für Einsteiger:

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Wer sich ein etwas „wilderes“ Gartenaussehen erlauben kann (ohne übermäßigen Stress mit Nachbarn und Gartenvorstand ;-)), kann es auch mit Permakultur versuchen:

„Prinzip Permakultur: Wie Einsteiger und Selbstversorger im Einklang mit der Natur erfolgreich gärtnern (GU Garten Extra)“
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Für mehr Spaß im Garten sehr zu empfehlen:

„Gelassen gärtnern: 99 Gartenmythen und was von ihnen zu halten ist“

Viel Spaß beim lesen!

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