Nach unserem Frühlingsartikel „Schmetterlingsflieder: Ein Garten für Schmetterlinge„, wollen wir jetzt etwas für die Vögel in unserem Garten tun. Denn, die beste Pflanzzeit für Sträucher beginnt jetzt!
In diesem Jahr haben sich die Vögel gierig über unsere kleine Ernte an den jungen Beerenobststräuchern hergemacht. Deshalb haben wir alte CD’s aufgehängt und teilweise auch Netze über die Sträucher gespannt (was einigermaßen geholfen hat). Insgesamt hat sich durch dieses Gartenjahr aber die Erkenntnis bei uns eingestellt, dass die Vögel rund um unseren Garten viel zu wenig Nahrungsquellen finden!
Also haben wir uns auf die Suche nach Beerenobst für Vögel gemacht. Da unser Kleingarten wirklich recht klein ist, muss es etwas sein, was auf wenig Platz viel Ertrag bringt. Außerdem wäre es schön, wenn wir auch mal etwas von den Beeren naschen könnten. Zusätzlich sollte der Wasserbedarf gering und der Strauch insgesamt pflegeleicht sein.
Die Felsenbirne
Nach einiger Recherche waren wir von den Felsenbirnen (Amelanchier) (->wikipedia) absolut begeistert. Felsenbirnen sind sehr weit verbreitet. Neben unglaublich vielen natürlich vorkommende Arten, gibt es aber ausgehend auch viele tolle Züchtungen. Je nach Garten findet man also immer eine genau dazu passende Felsenbirne.
Zusätzlich haben sie wunderschöne, meist weiße Blüten im Frühling und eine leuchtende Herbstfärbung. Durch den hohen Pektingehalt sind die Beeren auch ideal für das Einmachen geeignet und außerdem außerordentlich gesund (wenn die Vögel etwas übriglassen). Die wenigen Felsenbirnenbeeren, die wir dieses Jahr ernten konnten, haben im Geschmack an Heidelbeeren erinnert und waren süß und lecker. Im frühen Herbst sind die Felsenbirnen allerdings anfällig für Mehltau, weshalb man sie nicht neben Pflanzen setzten sollte, die auch sehr anfällig für Mehltau sind. Insgesamt mögen sie einen eher kalkhaltigen, durchlässigen Boden.
Mittlerweile haben wir drei junge Felsenbirnen in unserem Garten. Hat man sich einmal an die Form der Blätter und den Wuchs gewöhnt, sieht man auf fast jedem Spaziergang eine Felsenbirne am Wegesrand (was nochmal bestätigt, dass diese sehr pflegeleicht sind).
Ein Garten für Vögel
Zusätzlich sollte ein Garten für Vögel auch genügend Trinkwasserstellen bieten, da Vögel gerade im Hochsommer das Obst oft nur anpicken, weil sie durstig sind. Das Aufstellen von Nistkästen, Zufütterung bei strengen Wintern, Abdeckung der Regentonnen zum Schutz von Jungvögeln und genügend Versteckmöglichkeiten am Boden sollten natürlich auch nicht vernachlässigt werden.
Vielleicht könnte noch der Einwand erhoben werden, dass es unsinnig sei Scharen von Vögeln in den Garten zu locken. Diese Befürchtung haben wir allerdings nicht, da durch das Revierverhalten die Anzahl der Vögel in unserem Garten nach oben hin begrenzt ist. Ob sich ein Problem mit ziehenden Vogelschwärmen ergibt, bleibt zu beobachten, aber ich denke, da unser Garten so klein ist, wird er wohl niemals Vogelschwärme anlocken ;-) Zusätzlich gilt im Biogarten das Prinzip des Lenkens der Tiere durch Lock- und Abschreckmaßnahmen. Abschreckmaßnahmen werden weiterhin die CD’s und die Netze sein und als Lockmaßnahme werden jetzt die Felsenbirnen eingesetzt. Von einem Biogarten profitieren eben alle!