Unser Garten wird ausschließlich mit Regenwasser versorgt, da wir keine Wasserleitung haben. Aber auch mit Wasserleitung ist es natürlich wesentlich ressourcenschonender (und günstiger!) Regenwasser zu verwenden. Zusätzlich mögen die Pflanzen das angewärmte Wasser wesentlich lieber als das kalte Leitungswasser.
Wasserverbrauch
Da dies unser erstes volles Gartenjahr ist, haben wir versucht, grob abzuschätzen, wie viel Wasser wir wohl sammeln müssen, bzw. wie groß die Dachfläche auf der das Regenwasser gesammelt wird, sein muss. (Tipps dazu gibt es z.B. hier). Die Größe der Dachfläche ist auch deshalb wichtig, weil das Wasser nur ca. einen Monat gelagert werden soll. Wie das praktisch funktionieren soll, ist mir allerdings ein Rätsel, weshalb wir versuchen immer gleichmäßig aus allen Tonnen Wasser zu entnehmen, so dass das Wasser nie komplett abgestanden ist.
Wassersparen
Um Wasser zu sparen hilft zuerst das regelmäßige Mulchen und Harken des Bodens. Durch die Mulchschicht wird die Verdunstung verhindert bzw stark verringert und die Bodenlebewesen bleiben aktiv. Wenn Mulchen keine Lösung ist (gerade kein Material, zu viele Schnecken) hilft das Harken. Durch das Harken wird verhindert, dass sich verkrustete Erdschollen bilden, die das Wasser nicht durchlassen, sondern dazu führen, dass das Wasser an der Oberfläche verdunstet.
Richtig gießen
Außerdem hilft es, richtig zu Gießen. Dabei werden die Pflanzen möglichst spät, aber sehr gründlich gegossen, damit sie tiefliegende Wurzeln ausbilden und sich so langfristig selbst versorgen können. Außerdem sollte der Boden möglichst kühl beim Gießen sein, um die Verdunstung zu reduzieren, also möglichst nicht in der Mittagshitze gießen. Beim Gießen sollte man sich Zeit lassen, also ggf mehrere Runden drehen, damit das Wasser nicht von den Pflanzen „wegläuft“.
Bei abschüssigem Boden haben wir um unsere Bäumchen teilweise einen Gießring gesetzt, der das Regenwasser zurückhält. Gießringe gibt es auch für die Zucchinis und ggf. auch für die Kürbisse (was auch sehr praktisch beim Düngen mit Brennesseljauche ist).
Sowohl bei jungen Obstbüschen als auch auf dem Gemüsebeet kann man neben den Pflanzen einen Topf versenken. Am einfachsten den Topf vom Anziehen oder vom Transport verwenden. Gießt man in den Topf, kommt das Wasser an die tieferen Wurzeln und läuft auch nicht weg.
Pflanzen
Die Auswahl von trockenheitsresistenten Pflanzen hilft natürlich auch. Bei einem „hydro“ im lateinischen Namen, würde ich schon misstrauisch werden…. Leider brauchen gerade schwarze Johannisbeeren, die wir so gerne mögen, ziemlich viel Wasser. Als Ausgleich haben wir einiges an anspruchloserem Wildobst gepflanzt. Außerdem versuchen wir Blühpflanzen anzusiedeln, die nicht viel Wasser brauchen, wie z.B. Katzenminze, Thymian, Lavendel. Die durstigen Tomaten stehen bei uns nur auf dem Balkon. Vielleicht dürfen sie in den nächsten Jahren auch mal in den Garten, wenn wir einigermaßen sicher wissen, dass unser Wasservorrat ausreicht.