Wir haben in unserem Kleingarten viele verschiedene Insektenhotels aufgehängt. Wo das Verständnis für ein Vogelhäuschen gerade noch vorhanden ist, fehlt es bei einem Haus für Insekten oft. So haben wir schon den einen oder anderen verständnislosen Blick dafür bekommen. Dabei geht es gerade den Insekten in Deutschland extrem schlecht zur
Zeit. Das liegt zum einen an dem massivem Einsatz von Pestiziden, aber auch an den fehlenden Lebensräumen. Und was nutzt schließlich ein Vogelhäuschen, wenn der Vogel nicht genug Insekten findet?! So ist beispielsweise der Spatz, den man noch vor zehn Jahren in fast jeder Hecke sehen konnte, heute vom Aussterben bedroht, weil er nicht mehr genug Insekten findet.
Abgesehen von diesen Überlegungen sind Insekten, die Läuse und Milben fressen, im Biokleingarten unerlässlich. Je größer die Vielfalt an Insekten im Garten ist, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass durch das massenhafte Auftreten einer bestimmten Insektenart unsere Obst- und Gemüsepflanzen eingehen. Artenvielfalt stellt somit das
ökologische Gleichgewicht her.
Den Garten als Heimat für Insekten gestalten
Nun zu der Frage, ob ein Insektenhotel überhaupt viel bringt. Diese Frage lässt sich nicht generell beantworten. Auch hängt es immer sehr vom Hotel ab, wie der NABU hier beschreibt. Für Wildbienen sind geeignete Hotels sicherlich ein Vorteil – aber für Marienkäfer, Schmetterlinge, Florfliegen etc.? Da ist es sicherlich sinnvoll, in
den nächsten Jahren genau hinzuschauen ob diese überhaupt besiedelt werden. Außerdem müssen die Hotels an einem sonnigen Platz aufgehängt werden und dürfen nicht lackiert sein.
Einen noch größeren Gefallen macht man den Insekten, wenn man den Garten mit möglichst vielfältigen Materialien und Pflanzen gestaltet, z.B. unbehandeltes Holz, Sand, Kies, Gräser. Außerdem kann man in einer Ecke Äste liegen lassen und seine Stauden generell erst im Frühjahr, statt im Herbst zurückschneiden. Diese Vorschläge sind im
Kleingarten aber nicht immer leicht umzusetzen, zum einen weil es zu „unordentlich“ für die Nachbarn aussehen könnte und zum anderen, weil der Platz dafür nicht vorhanden ist.
Anders die Wohnungen für die Ohrenkneifer und auch die Insektenhotels. Sie sehen ordentlich aus und regen zu Gesprächen mit den Nachbarn über das Thema Insekten an. Wenn man dann noch beobachtet, was von welchen Insekten angenommen wird und das Angebot entsprechend danach ausrichtet, haben alle gewonnen.
Eine Antwort auf „Insektenhotel im Kleingarten sinnvoll?“