Anzuchttopf und -Schale selbstgemacht

Im Laufe der letzten Wochen habe ich diverse Schälchen, Papierrollen und Zeitungspapier gesammelt anstatt sie wegzuwerfen. Der Sinn darin besteht für mich nicht nur darin ein paar Euro zu sparen, sondern auch den Müll in unserem Haushalt durch Upcycling zu reduzieren. Es ist doch seltsam, dass Lebensmittel, wie zum Beispiel Trauben, oft in Plastikschalen verkauft werden, die theoretisch jahrelang haltbar sind. Das kommt mir wie eine riesige Verschwendung vor. Bei Zeitungspapier und Papierrollen stimmt das Verhältnis zwischen Benutzungsdauer und Haltbarkeit schon eher. Darin sehe ich einfach einen wertvollen Rohstoff für meinen Garten.

Bei den Verpackungen habe ich mich auf diejenigen beschränkt, die nicht erst aufwendig von Hand gespült werden müssen. Entweder bekommen diese jetzt Löcher, damit das Wasser abfließen kann oder ich stelle selbstgebastelte Töpfchen hinein. So werden die Schalen zu kleinen Anzuchtschalen.

Bastellmaterial
Eine Schere zum passenden zerschneiden der Zeitung und ein Schnapspinnchen
Klopapierrollen und Plastikschalen wurden fleißig gesammelt
Klopapierrollen und Plastikschalen wurden fleißig gesammelt, nicht weggeworfen!

Upcyling: Zeitung wird zu Anzuchttopf

Von dem Zeittungspapier habe ich alles außer den Hochglanzseiten verwendet. Die  Farben des Zeitungspapiers sind heutzutage nicht mehr giftig, so dass sich damit keine Probleme ergeben dürften. Wenn allerdings die ganze Seite extrem farbig war, habe ich diese nicht verwendet. Blaue Farbe besteht beispielsweise aus einer Kupferverbindung, was nicht schädlich ist, aber auch nicht unbedingt in Massen in den Garten gehört. Das Zeitungspapier habe ich dann in Streifen geschnitten und um ein kleines Glas (in diesem Fall ein Schnapspinnchen) gerollt. Dann habe ich das Papier unter dem Glas umgefaltet. Als ich dann das Glas entfernt hatte, habe ich den Boden für mehr Stabilität noch ein wenig nach innen gedrückt und dann den oberen Rand eingefaltet. Wer auf eckige Töpfchen besteht kann sich hier eine tolle Anleitung ansehen.

Anzuchttöpfe aus Zeitung und Klopapierrollen, stabil in alten Plastikschalen von z.b. Weintrauben
Anzuchttöpfe aus Zeitung und Klopapierrollen, stabil in alten Plastikschalen von z.b. Weintrauben

Als Papierrollen habe ich sowohl Toilettenpapierrollen als auch Haushaltspapierrollen genommen und diese entsprechend eingekürzt. Falls diese nicht so gut verrotten, wie ich mir das vorstelle, werde ich ich sie beim Setzen ins Beet ein wenig zerschneiden. Verrottet so ein Azuchttopf zu schnell muss man ihn gegebenenfalls noch mal in größere Töpfchen setzen.

Jeden Anzuchttopf will ich dann in den nächsten Wochen mit Anzuchterde befüllen und in einen Frühbeetkasten auf meinen Balkon stellen.

Anzuchterde

Als Anzuchterde wollte ich dieses Jahr Kokosfasern aus fairem Handel ausprobieren. Das erschien mir als beste torffreie Alternative zur Anzuchterde im Handel. Allerdings sind Kokosfasern extrem nährstoffarm, was ganz am Anfang für den Sämling gut ist, dann aber nach kurzer Zeit ausgeglichen werden muss. Wenn die Pflanzen ca. einen Zentimeter groß sind werde ich sie entweder ein wenig düngen, oder vorsichtig in normale Gartenerde umsetzen. Ein weiterer Vorteil der Kokosfasern ist, dass man sie in ihrer kompakten gepressten Form auch ohne Auto super transportieren kann und sich damit gut bevorraten kann. Gemischt mit anderer Erde werde ich die Kokosfasern auch für meinen Balkon und meine Zimmerpflanzen verwenden.

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